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Geschichte
Das Ruedihus
wurde 1753 durch Peter Germann erbaut. Es gilt als Spitzenleistung der Zimmermannskunst im 18. Jahrhundert.
Ganz ausserordentlich ist auch die Ausstattung der Innenräume die zum grossen Teil noch vorhanden ist. Die Türen sind gekleistert oder bemalen, alle Türstürze haben ein barockes Profil, ferner stehen da bemalte Buffets und Truhen. Doch was den Atmosphäre Innenräumen die unvergleichliche verleiht, sind die Reihenfenster mit den Butzenscheiben.
(aus dem Frutigbuch)
Es diente als Wohnung für den Landsvenner Peter Germann und als Maultier-Wechselstation für Reisende über die Gemmi, sowie später als Gaststätte. Der Name des Hauses muss wohl von jenem Rudolf Reichen stammen (ca. 1850) der den ganzen Besitz erwerben konnte und somit im Volksmund „ds rich Ruedi“ genannt wurde. Im Jahre 1908 brach im hinteren Teil des Gebäudes Feuer aus. In der Tageszeitung „der Bund“ steht (auszugsweise):
Ein seltenes Schauspiel in der hinteren Kandersteger Ebene. Kerzengerade steht eine Riesenrauchsäule im Tal. Die Sonst so gemächlichen Älpler rennen das Tal hinein ein Schlitten fährt im Galopp vorbei. Es ist keine Frage, es handelt sich um eine Feuersbrunst. Richtig, da hört man schon das Ruedihus brennt. In der Tat das Ruedihus, neben dem alten Teil des Hotels Viktoria und einem zweiten, 1556 erbauten Bauern¬haus, das älteste, daneben aber bei weitem das originellste Haus des ganzen Kandertals, ist zum Teil ein Raub der Flammen geworden. Das Ruedihus war eine bauliche Sehenswürdigkeit des Tales. Seine reich¬ verzierte Fassade mit den Reihen von Rundschreibenfenstern viel jedem Beobachter sofort auf. Peter Germann, einem alten Volks glauben nachlebend, liess in einer einzigen bestimmten Novembernacht alles Holz zu seinem künftigen Heim schlagen. Nur dann würde der Segen auf demselben ruhen und die Stürme darüber hinweg brausen. Unter solchem Glauben entstand 1753 das Ruedihus. Auch seine Einrichtung ging in manchem Stücke, nach des Landes guter, alter Sitte. Tür und Fenster liess man sich schenken. Die Fenstergaben waren ohnehin noch allenthalben im Bernerlande im Schwung. Auch die Giebelseite musste offenbaren, dass ein Mann hier sitze, der etwas sei und etwas wolle. Und so genügten denn auch die hölzernen Zierarten nicht. leuchtende Farben mussten hinein.
Die gekröpften Leisten, die Stäbe, das Gesimmse alles wurde bemalt, Darum war auch der Schreck unter der Bevölkerung gross, als es hiess, das Ruedihus steht in Flammen. En Glück, dass der Schnee dem Dach einen Rückhalt gab. So haben wenigsten die Fassade Gröss¬tenteils und die Fensterreihe, sowie die originellen Türen keinen Schaden genommen. Materiell ist das Haus aber so gut wie eine Ruine. In der Scheune vom Ruedihaus, das seit Jahren an fremde Sommergäste vermietet wurde, ist neuerdings eine Schule für Italiener Kinder eingebaut worden. Das Haus selbst dient als Wohnung für den katholischen Geistlichen und für Be¬amte der Lötschbergunternehmung. Der Schaden ist durch die Versicherung teilweise gedeckt. Der BUND 12.1.1908
Dass der vordere Teil erhalten blieb schrieben die Einwohner des Dorfes der vermuteten Tatsache zu, dass beim Hausbau unter die Schwelle der Eingangstüre das Kraut Allermannsharnisch gelegt worden sei. Die Pflanze, welche unter dem Panzer getragen wurde, um sich vor tödlicher Verletzung zu schützen.
Der brandgeschädigte Teil wurde wieder aufgebaut und im November 1908 wurde eine Schule für Kinder, der am Bahnbau beteiligten Italiener eröffnet. Nach der Bauzeit wurde das Ruedihus auch als Pension betrieben. Am 21. Dezember 1990 konnten wir das Haus erwerben. Mit einer umsichtigen, sanften Renovation haben wir das Haus wiederum in einen Zustand gebracht, der es uns ermöglicht, einen zweckmässigen Landgasthof zu führen, unter Berücksichtigung seiner wertvollen, historischen Bedeutung. Im Februar 1991 haben wir den Betrieb wieder eröffnet.
Kontinuierlich haben wir das Haus restauriert, was mit der besonderen Auszeichnung, historisches Hotel Restaurant des Jahres 2000, gewürdigt wurde. Tausende von Gästen sind hier ein und ausgegangen, besonders gefreut hat uns, dass wir in den vergangenen Jahren den GESAMT-BUNDESRAT dreimal bei uns begrüssen durften. Herr KOFI ANAN, Generalsekretär der UNO und seine Frau, PRINZ CHARLES von Wales, und das BELGISCHE KÖNIGSPAAR waren ebenfalls unsere Gäste.
Wichtig jedoch sind SIE und wir freuen uns, wenn es Ihnen bei uns gefällt.